Ingrid Kellner
Die drei Damen von der Villa Hestia
edition lichtung
Viechtach Mai 2018
Ingrid Kellner
Ursula
und das kleine Glück
Viechtach 2020
Genau beinand
2005 edition lichtung
Kurzgeschichten aus der Kindheit
Können bei mir bestellt werden,
Venus und ihre Schwestern
Bairisch-tibetanisch-astrologische Kurzgeschichten
BoD 2012
Weißt es noch?
Geschichten von früher
Erinnerungen
an meine Großmutter
editionblaes 2022
Auflage: 100 Stück
Vergriffen
S’Radieserl
I mechert a Radieserl-Samen sei
so a kloans, brauns Kerndl.
Ma steckat mi nei in d’Erdn und na
daat i a kloans, weiß Wurzerl raus.
Schickert nach obn zwoa Keimblattl
zum Sonn schluckn und alls
wachsen lassen. Obn und unt.
Breit wern d’ Blattl,
dicker d‘ Wurzl, rot färbt sa se.
Platz brauchts zum Werdn.
Rot und rund und dick,
s’Radieserl.
A Katz sei
I mechert a Katz sei, koa Hund.
Eigen sei. Mit senkrechtm
Schwanzl daher spaziern.
Und en passant
an am Grashalm schnuppern.
As Fell a bissl putzn und
s‘Schwanzspitzl fanga
Halt, pass auf!
A Katz sei, koa Hund,
der wo si um si selber draht
und an Beifall wuill vom Herrli.
Brav, Burschi! sagt der. Brav!
Wo is d’Mietzi?
Fangs!
Das Alter
S’oid wern konn ma gstohln bleim,
s’krank und schiach wern aa.
Am liabern daat i da Zeit davo laffa,
aber d’Füaß san aa nimmer des
was amoi warn.
Die Zeit is schuld,
bloß, weils vergeht, werd i alt.
Was alls passiert mit da Zeit
Bei mir, bei de andern.
Aufwachsn, groß wern, schulgeh,
was doa fürs Geld und für d’Freud aa.
Ausglernt hat ma nia.
Häuser wern baut, andre abgrissen.
Oa Geburtstag kimmt nachm andern,
mir langerts!
Die Krähen
A poar hams net verlernt
As plärrn, laut und
gschroa-maulert
wia im Winter und des
an am Sommersonntag
in aller Früah scho.
just for fun
Des nervt fei!
Sterben
auf einmal
bin ich nicht mehr da
und weiß es gar nicht.
Also so was.
Zum Trost
A Vogl sollt si auf mei Schulter hockn,
so groß wiara Amsel. Sie sollt mir
zart ins Ohrlapperl zwickn
und leise glucksn.
Is ja scho guat, sagat i, i kimm scho.
Glei fliag i dir nach.
Wörter
Von der Großmutter is
koa Wort vergessen,
alle g‘eerbt und in Gebrauch:
Bi staad! und Sei duats was.
Und a Wort von meiner Muatter,
a g’lernten Schneiderin:
Ärmeleinsatzzeichen.
Unersetzbar.
Draußen tobt das Klima,
Die Bäume seufzen.
Im Innern sanftes Dämmerlicht
durch die Lücken der Jalousien.
Lauwarm duschen, sich
festhalten am Gestänge.
Ein Weberknecht sitzt
mit dünn-dünnen Beinen
beim Abfluss und zittert.
Morgens zischen die kleinen Vögel ins trockene Laub des
Haselbaums. Sein Schatten trifft auf die hellblaue Hauswand visavis.
Ein rotweißes Absperrband
macht sich wichtig.
Juli 2019
Wenn ich einmal
den schweren gußeisernen
Topf von Le Creuset
nicht mehr aus der Schullade heben kann,
weil's Handgelenk nicht mehr mitmacht,
dann wird's Zeit fürs Altenheim.
Schmarrn!
Dann kaufst dir einen leichteren und den alten schenkst her!
Juli 2019
"Genau beinand" ist 2005 im lichtung Verlag Viechtach erschienen.
http://www.lichtungverlag.de/edition-lichtung/?edition-lichtung=&cat=c11&cPath=11&page=7
Es sind vierzehn Geschichten aus meiner Kindheit auf dem Land, vor allem mit den Großeltern, und später Erlebtes.
Ihr könnt es auch bei mir über Kontakt bestellen! Es kostet Euro 9.10 plus 1,90 € für Porto und Verpackung = 11,-- €
Signieren kann ich es auf Wunsch auch.