Die Schnecken-Oper

 

Ein bairisches Singspiel von Ingrid Kellner

 

Junge Schnirkelschnecken sind etwa fingernagelgroß. Ihre Häuschen sind gelb-braun-weiß gebändert. Ein Maikäfer dagegen wirkt groß und kompakt.

 

 

 

Darsteller: SCHORSCHI, ein Schnirkelschneck

 

ROSA, eine Schnirkelschnecke

 

MAX, ein kräftiger Maikäfer

 

FLORIAN, ein Zitronenfalter

 

Musikanten: FRITZ FROSCH, Akkordeon

 

VRONI Feldlerche, Geige

 

WALLI Wepse, Hackbrett

 

MANE Maulwurf, Bass 

 

Chor der Käfer, Fliegen, Blumen, Gemüse etc.

 

 

Ort: Im Garten: Wiese, Gemüsebeet, Rose

 

 

Zeit: Sommer

 

 

Reihenfolge der Lieder

 

Nummer 1 Piratenlied

 

Nummer 2 Arie „Wer mich lieb hat, holt mich weg.“

 

Nummer 3 Drachenlied, Rap, noch nicht fertig.

 

Nummer 4 Schnaderhüpfl „I hab a Sehnsucht.“

 

Nummer 5 Zwiefacher „I hab di so gern.“

 

Nummer 6 Terzett „Eifersucht“

 

Nummer 7 Quartett „Trau, schau wem, a Problem.“

 

Nummer 9 Rosas zweite Arie: „Immer brauchen’s an Feind“

 

Nummer 10 .... 

 

 

Vorspiel

 

1. Szene

 

Auf offener Bühne sieht man eine Wiese. ROSA und SCHORSCHI tragen auf dem Rücken rucksackmäßig ihre Schnirkelschneckenhäusl. Es ist ihnen sichtlich langweilig.

 

 

SCHORSCHI Was solln ma denn spuin, Rosa? 

 

ROSA Versteckerles?

I zähl aus: Eins zwei drei vier fünf sechs sieben.

Wo ist denn der Schorschi blieben?

Ei, er steckt im Häusl drin.

 

SCHORSCHI Weil i halt a Schneckn bin.

Du hast guckselt, Rosa, g’linst.

 

ROSA Spinnst?

Spuiln ma halt Fangsterl. Fang mi, fang mi doch!

 

SCHORSCHI I hab im Hirn koa Loch.

I bin doch koa Renn-Semmel, sondern a Schnecken.

Bwmm, bwmm.

Fängt an, Töne zu summen.

 

ROSA Jetzt hab i a Idee: Mir machma a Oper.

 

SCHORSCHI A was?

 

ROSA A Oper. 

 

SCHORSCHI Opa? Wieso Opa. Und wo is na d’Oma?

 

ROSA Na, a Ooo-per. Da werd net gredt, da werd bloß gsunga. Alle singen. Kumm, spuil mit! Also, i sing hoch.

Die Tonleiter rauf und runter:  La-la-la-la-la-laaa.

 

SCHORSCHI Na sing i tiaf.

Die Tonleiter rauf und runter:  La-la-la-la-la-laaa.

 

BEIDE La-la-la-la-la-laa.

Mir spuin ma a Oper,

wo alle Leit singa.

 

ROSA Hoch und tiaf,

 

SCHORSCHI Geht scho schiaf.

 

BEIDE Mir wern‘s na scho bringa.

La-la-la-la-la-laa.

Seid’s alle da?

 

 

2. Szene

 

Man hört ein Brummen. Es ist SCHORSCHI Maikäfer, der heranschwirrt. Ein dicker gemütlicher Typ.

 

 

SCHORSCHI Du, da Max, da kimmt da Max.

 

ROSA A cooler Maikäfer.

 

SCHORSCHI Cool? Na, der is net cool. Er is voll uncool.

 

MAX He, Schorschi. Grüaß di, Rosa. Derfi i bei euch mitspuiln?

 

SCHORSCHI Na, net.

 

MAX Warum net?

 

SCHORSCHI Weil mir samma Schnirkelschnecken. Und du bist bloß Maikäfer, a bleder.

 

MAX Moanst, ihr seids was Bessers?

 

SCHORSCHI Scho.

 

MAX Dir zoag i’s glei, wer der Besser is.

 

ROSA Halt, aufhörn. Hörts doch auf. Auseinander! Allweil müssts ihr raufen. Immer glei Kriag spuiln. Spinnts ihr? Schorschi, der Max derf scho mitspuiln. Mir spuiln ma a Oper, Max.

 

MAX Opa. Und wo is na d’Oma?

 

SCHORSCHI A Ooo-per. Wo alle Leut singa.

 

MAX Ah so. I kann aber net singa.

 

ROSA Na singst halt net, Max.

Also, Schorschi! Du bist der Prinz, Prinz Georg von Schnirkelschneck. Und i bin d’Prinzessin.

 

MAX Prinzessin Rosa.

 

ROSA Richtig. Und na brauch ma no an Drachen, der wo d’Pinzessin entführt. Max, du muaßt der Drache sei.

 

MAX I kann aber net singa.

 

SCHORSCHI Drachen singen aa net. Drachen plärrn. Brüllt: Uuaah!

 

MAX brüllt:  Uuaah, uaahh! ... Aber i möcht lieber der Prinz sei.

 

SCHORSCHI O.k. Na mach halt i an Drachen. Uuaah, uuaah!

I bin da Drack vom Drachenstein,

und hol mir a Prinzessin fein.

Zum Frühstück scho, mei liaber Mo.

Ja, wer ko, der ko.

 

MAX Uuaah, uuaah. Nein, i mach doch an Drachen. Des gfallt mir. Uuaah!

 

ROSA Prima.

 

SCHORSCHI Aber i mag koa Prinz sei. Lieber wâr i a Pirat.

 

MAX Pirat is net schlecht.

 

SCHORSCHI singt sein Piratenlied:

 

Mitm Schiff aufm Meer, da bin i so frei.

Über mir d’Wolken und unter mir d’Fisch,

ja, des daat mi gfrein, und da Wind blast so frisch.

 

Na hiss ma die Flagge mim Totenkopf drauf

Und fahrn mit Karacho am andern Schiff nauf.

Mei, ham mir a schöns Piraten-Lebm.

 

MAX singt mit: Mitm Schiff aufm Meer, da san ma so frei.

Über uns d’Wolken und unter uns d’Fisch,

ja, des daat uns gfrein, und da Wind blast so frisch.

 

ROSA So, des daat euch g’freun. Sauber, sag i. Schiff versenken,

Leut ausraubn und dersaufen lassen. Des find’s ihr sche? I net.

 

SCHORSCHI Also, mit dir hat ma’s net leicht.

 

MAX Spuil ma jetzt oder net?

 

ROSA Und wer macht d’Musik? 

 

 

 

3. Szene

 

Jetzt erscheinen die Musikanten. FRITZ ist der Leader, er ist wie ein Frosch gekleidet, die anderen gemäß ihrer Namen. Bei der Vorstellung spielt jeder eine kleine Kennmelodie.

 

 

FRITZ Mir machma d’Musik. Mir spuiln euch auf.

Grüaß euch God, liebe Leut und Kinder. Sche, dass‘ da seids. Und i bin der Fritz und spuil auf der Ziach. Spielt.

 

ALLE Bravo, FRITZ, bravo!

 

FRITZ Am Hackbrett unsere Walli Weps. 

 

ALLE Spitze, Walli. Weiter so!

 

FRITZ Die erste Geign: Vroni Feldlerche.

 

ALLE Vroni, Vroni!

 

FRITZ Und am Bass unser lieber Mani Maulwurf.

 

ALLE Juhu, Mani, juhu!

 

FRITZ Auf los geht’s los. Halt. I soll euch no was sagn:

Eintritt ein Salatblatt. Kinder die Hälfte.

 

 

 

 

Erster Aufzug

 

1. Szene

 

Der Vorhang geht auf, dahinter eine Gemüsekulisse. ROSA ist jetzt Prinzessin Schnirkelschneck mit Schleier und Krönchen.

 

Sie singt die 1. Arie: „Wer mich lieb hat, holt mich weg.“

 

ROSA Mei, mir is so faad.

Immer nur Salat,

immer bloß am Bodn rumkriachn,

an de gstinkertn Zwieve riachn.

Des halt i nimmer aus.

Aus dem Gmüas da muaß i raus.

Ref. I bin d’Prinzessin Schnirkelschneck

Und wer mi liab hat, holt mi weg.

 

Dill, Poree, Basilikum,

Des Grünzeig is ma vui zu dumm.

Kraut, Tomaten, grüne Bohnen.

I kann da einfach nimmer wohnen.

Nur Fenchel, Rettich, Petersil-ie,

Gar koa Rose, nia a Li-lie.

 

Ref. I bin d’Prinzessin Schnirkelschneck

Und wer mi liab hat, holt mi weg.

 

Gelbe Ruam und der Spinat

I hab des alles scho so satt.

Erbsen, Kraut und Chicchoré

Die dean ma in die Augen weh.

Knoblauch, Gurken, Paprika,

Ist mein Retter no net da?

 

Ref. I bin d’Prinzessin Schnirkelschneck

Und wer mi liab hat, holt mi weg.

 

 

 

2. Szene

 

Man hört ein Brummen. MAX Maikäfer, als Drache verkleidet, schwirrt heran. Der CHOR (Käfer, Fliegen, Bienen, Blumen) formiert sich. 

 

 

ROSA spricht Was hör ich da für ein Gebrumm?

Koa Fliegn, koa Weps macht so a Gsumm.

 

MAX rapt sein Drachenlied:

 

MAX Ich bin der böse Drachen,

Mach lauter schlimme Sachen 

Echt wahr, net, dass i liag.

Nur, neamds net hat mich liab.

 

CHOR rapt Flieg, Drache, flieg.

Ref. Niemand hat dich lieb.

Du bist der böse Drachen,

Machst lauter schlimme Sachen.

Flieg, Drache, flieg.

 

MAX I hab null Bock aufs Brav-Sei,

Aufs Sauber- und aufs Gscheit-Sei

Echt wahr, net, dass i liag.

Nur, neamds net hat mich liab.

 

CHOR Refrain

 

MAX I speib a Feuer und an Ruaß

Aah, vom Teifi an schen‘ Gruaß

Echt wahr, net, dass i liag.

Nur, neamds net hat mich liab.

 

CHOR Refrain

 

MAX Und jetzt is a Prinzessin dro,

Damit i glücklich werden ko.

Echt wahr, net, dass i lüag.

Endlich hat mi oane liab.

 

ROSA ruft Ein Drache. Hilfe! Von dem mag ich nicht geholt werden. Wo bleibt mein Prinz?

 

MAX Uuaah, uuhaa.

I bin jetzt da.

Und hol dich weg.

Du süße Schneck.

 

ROSA Du bist mir viel zu häßlich.

Ich find dich einfach gräßlich.

 

MAX Ich hab dich doch zum Fressen lieb.

 

CHOR Helft! Er ist ein Schneckendieb.

 

MAX Geh her!

Mei, bist du schwer.

 

MAX packt ROSA und fliegt mit ihr davon.

 

 

3. Szene

 

Es bleiben die Musikanten und der Chor auf der Bühne, sie spielen einen bairischen Blues.

Dann betritt SCHORSCHI als Prinz die Szene.

 

 

SCHORSCHI Wo ist Prinzessin Rosa?

Die ich noch nie von nah sah,

Nur aufm Bild.

Mein Herz schlägt wild,

Weil ich sie lieb.

 

CHOR Der Schneckendieb

Grad hat er’s weg vom Fleck

geholt.

 

SCHORSCHI Ihre Schönheit ist bekannt

Im ganzen Schneckenland.

 

SCHORSCHIS Schnaderhüpfl „I hab a Sehnsucht“

 

singt I hab a Sehnsucht

So tief und so rein.

Es wird wohl a

Prinzessin sein.

 

CHOR Halooadiria, holladirei.

Es wird wohl a Prinzessin sei.

 

SCHORSCHI Aber zerst hab i Hunger

So groß und so schwer.

Ah, a Kohlrabi-Blattl

Des muaß jetzt glei her.

 

CHOR Holladiria, holladihackl

Es is a dicks Kohlrabi-Blattl.

 

SCHORSCHI Jetzt hab i an Durscht.

I bin scho ganz gierig,

Aber nirgends a Bier.

I glaub, des werd schwierig.

 

CHOR Holladiria, holladiririg,

Ja, des werd echt schwierig.

 

SCHORSCHI Mei, bin i müad,

Muss alles verdaun.

Am liebsten daat i mi

In a Betterl nei haun.

 

CHOR Du fauler Prinz.

 

SCHORSCHI I gaub, ihr spinnts.

 

CHOR Eahm schaug o!

 

SCHORSCHI I werds euch zoagn,

was i alls ko.

 

SCHORSCHI sucht sich ein kuscheliges Eck, gähnt, schläft ein und schnarcht.

 

 

 

Zweiter Aufzug

 

1. Szene

 

Prinzessin ROSA sitzt hoch oben auf einer Rose. Die Sonne brennt vom Himmel. Der Drache MAX bewacht sie.

 

 

MAXens Zwiefacher „I hab di so gern“:

 

I hab di so gern wieran Apfelkern, Apfelkern.

I liab di so viel wieran Birnenstiel, Biernenstiel.

Ohne di wâr’s mit mir ganz vorbei, ganz vorbei,

Des sell sag i dir fei!

 

I schenk dir mei Herz, schau, wia des hupft, wie des hupft.

Hast d’as leicht wiera Zither o’zupft, Zither o’zupft?

Kumm, tanz mit mir wie mit am Besenstiel, Besenstiel.

D‘Liab, die gibt uns so viel.

 

I geh aa voll gern ins Kino mit dir, Kino mit dir.

Da kannst na im Dunkeln kuscheln mit mir, kuscheln mit mir.

I kauf uns danach aa a Eis, aa a Eis.

Unser Liab, ja, de is ja so heiß!

 

ROSA Verschone mich mit heißer Liebe,

Du blöder Drache, kennst nur Triebe.

Mich brennt die Sonne und kein Schatten.

Muss doch auf meinen Prinzen warten.

 

MAX Gib mir a Schmatzl,

Liabs Schneckenschatzl.

 

ROSA Bleib mir vom Leib

oder i speib!

 

MAX Was, du verschmähst mich?

Dann sollst du verschmorn.

Die Sonne brenn dir ab die Ohrn.

 

ROSA Sei nicht grausam, rette mich!

 

MAX Nur wennst mich heiratst, versprich’s!

 

ROSA Heiraten. Ich dich? Nein, nie in meinem Schneckenleben!

 

MAX Dann verschmorst du eben.

Mhm, a Prinzessin mit Rosenblattl brutzelt.

Da wird a jeds Einzelne extra auszutzelt.

- Net glei beleidigt sei!

Jetzt kriachts in ihr Häusl nei.

Aber heut abend friss i’s,

weil des ganz gwiss is.

Uuaah, uuaah.

 

Max ab.

 

 

2. Szene

 

 

FLORIAN Falter flattert herbei. Er ist zitronengelb.

 

 

FLORIAN Ich bin der schöne Florian

Und schau mir mal die Rose an.

 

ROSA Hilf!

Der Drache will mich fressen

Zu seinem Abendessen.

 

FLORIAN Oh Schreck!

S‘wär schad um dich,

Du süße Schneck.

 

ROSA Die Sonn ist auch noch mein Verderben.

Denn ohne Schatten muss ich sterben. 

 

FLORIAN Ach, mit den Flügeln mach ich dir ein Dach.

 

ROSA I bin dir dankbar, du mein Glück,

die Lebensgeister kehrn zurück.

 

FLORIAN So ein Glück, so ein Glück.

 

 

 

3. Szene

 

SCHORSCHI erscheint und wird eifersüchtig.

 

 

FLORIAN Rosa, du bist so zart und fein,

Sollst meine Schneckenprinzessin sein.

 

SCHORSCHI Eahm schaug o,

Was duat der do?

D’Rosa ghört mir.

Schwing di,

sonst zoag i’s dir!

 

FLORIANA I dua dir do nix.

Sacklzefix.

I mag nur so gern

Von was Schönem

o’grührt wern.

 

SCHORSCHI Magst leicht no mehrer?

Geh nur hera!

A Watschen kannst ham.

Brauchst es bloß sagn!

 

 

Eifersuchts-Terzett

 

 

FLORIAN I mag nur so gern

Am Nektar lutschen,

und auf a Rosn hutschen.

 

SCHORSCHI Er mag nur so gern verächtlich

Am Nektar lutschen,

und auf a Rosn hutschen.

 

ROSA Er mag nur so gern bewundernd

Am Nektar lutschen,

und mit mir hutschen.

 

FLORIAN Schaug o, wia’s zittert,

Unter meim Gwicht bibbert.

 

SCHORSCH Schaug o, wie’s zittert, verächtlich

Unter seim Gwicht bibbert.

 

ROSA Schaug o, wia i zitter, bewundernd

Unter seim Gwicht bibber.

 

 

FLORIAN Ja, i mag gern schaukeln

In der Luft rum gaukeln

Fliang und d’Welt spürn.

 

SCHORSCHI Ja, er mag gern schaukeln

In der Luft rum gaukeln

Fliang und mei Rosa spürn.

 

ROSA Ja, er mag gern schaukeln

In der Luft rum gaukeln

Fliang und mi g’spürn.

...

Florian, du bist ja so lustig.

 

SCHORSCHI Des find i fei frustig.

 

 

4. Szene

 

 

MAX, der Drache kommt dazu. 

 

 

MAX He, Florian Falter, bleder Bua.

Lass ma d’Rosa bloß in Ruah.

I wuill net, dass’d mas nimmst,

Schau, dass’d weiterkimmst!

Sie langt eh net für uns zwoa.

Prinzessinen friss i am liebsten alloa.

 

FLORIAN So ein Brutalo.

 

ROSA Des is der Drache, Max heißt er.

 

FLORIAN An Dreck scheißt er.

 

MAX Der redt fei an Kleister.

I moan an Bapp.

A so gelber Lapp.

 

SCHORSCHI Des is a Luftikuss

Redt an Rosen-Stuss.

A Zitronen-Halodri, gell.

Den machma fertig, aber schnell.

Er hat der Rosa an Kopf verdraht.

 

MAX Na is aber glei alls z’spat.

Was sie an dem wohl findt?

 

SCHORSCHI I glaub, sie spinnt.

Sie hat doch uns, schau!

 

MAX Genau. Den friss aufs Kraut!

Der kimmt mir grad recht.

Mein lieber Specht.

 

FLORIAN Koa Specht,

a Schmetterling bin i.

Fang mi, fang mi!

 

 

FLORIAN neckt MAX, der wird arg zornig.

 

ROSA Des kann der Flori mitm Max net machen.

Er is ja vui z’schnell für den fetten Drachen.

 

 

Es gibt ein heftiges Vierer-Ensemble mit CHOR.

 

 

Erste Stimme

SCHORSCHI Zweite Stimme

FLORIAN Dritte Stimme

MAX Vierte Stimme

ROSA

 

Trau Schau Wem A Problem

Hamma a a pro pro blem, blem

So a So a, so a Lebn, Lebn a a

Zitro, Zitro Nen, nen, nen Schmä, schmä Ter, ter

Liiing. Hund, hund ling, ling Schaaauu

dass‘, dass’d wei, wei, weiterkimmst Trau di!

 

 

Dann fangen die drei Buben zu raufen an. Sie keuchen und rufen:

Glei hab i’hn – Da geh her! –Pass auf – patsch - Aua! etc.

 

 

FLORIAN Des werd immer schlimmer.

Jetzt mag i nimmer.

I fliag davo, leckts mi do! – Tschau, Rosa!

 

ROSA Musst scho geh?

 

FLORIAN Mir dean d’Flügel weh.

 

FLORIAN ab.

 

 

 

5. Szene

 

 

SCHORSCHI Du, der haut ab.

 

MAX So geht’s fei net.

 

SCHORSCHI So ein Feigling.

 

MAX Den mach ma fertig. Fix und fertig.

 

SCHORSCHI Kimm, Max, jetzt bist mei Freind.

 

MAX Und er is der Feind.

 

 

 

6. Szene

 

ROSA singt ihre 2. Arie „Immer brauchen’s an Feind“

 

 

ROSA Immer brauchen‘s an Feind,

der wo sie vereint.

Des liegt eahna im Bluat.

So a alter, gstingerter Huat!

 

Des muaß anders werdn.

Habt’s mi do gern!

Drache oder Prinz – wer bringt’s?

I bin nimmer der süaße Preis

Für den bleden Helden-Scheiß.

 

I spuil nimmer mit!

 

Aber hier noch nicht ganz ausgeführt, nur skizziert:

 

ROSA kriecht langsam die Rose herunter. Da prasseln blaue Kugeln auf die Bühne. Es ist Schneckenkorn. ROSA riecht und schleckt daran. Dann kriegt sie Bauchweh und zieht sich krank in ihr Haus zurück. 

 

 

7. Szene

 

SCHORSCH, kommt zurück, wundert sich über ROSA und tut das gleiche mit demselben Ergebnis.

 

 

8. Szene

 

FLORIAN flattert herbei. Oh je, das ist Schneckenkorn, tödlich für Schnecken. Er ruft MAX herbei. Schlepp ihn weg, den Dreck!, befiehlt Florian. Beide kicken die Körnerbälle weg. Ob ROSA und SCHORSCHI tot sind? Es schaut so aus. Tiefe Trauer mit CHOR und Musikanten.

 

 

9. Szene

 

Resurection. ROSA und SCHORSCHI erholen sich. MAX und FLORIAN jubeln. Sie wollen in Zukunft Freunde sein.

 

Facit:

 

Es geht um mehr als die romantische Liebe der Mädchen

und das tradierte Helden-Kriegs-Spiel der Buben.

Es geht um eine freundliche, giftfreie Welt mit Zukunft.

Natürlich schnirkelschneckengemäß.

 

Copyright by Ingrid Kellner

 

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